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FRRRanky

unregistriert

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Donnerstag, 26. Januar 2006, 21:46

SuperMoto-Training - kurzer Bericht

Hi,

wie im Forum angekuendigt, hatten ein paar Kumpels und ich uns zu einem Super-Moto-Training angemeldet. Schade, dass von Euch niemand mit mit gekommen ist.

Hier eine kurze Info, wie's abgelaufen ist:
Veranstaltungsort war eine Kartbahn in Koblenz, es handelt sich dabei um die Veranstaltung, der im aktuellen Band von Moto-Mania gehuldigt wird, worauf die Trainer ganz besonders stolz waren.
Es nahmen ca. 40 Fahrer teil, aufgeteilt in 4 Gruppen zu je 10, wobei sich das Niveau vom absoluten Fahranfaenger bis zum SM-Profi spannte.
Gefahren wurde auf 360 ccm Betas und einer KTM.
Nach 2 Einfahrrunden gab es einen sehr ausfuehrlichen Theorie-Teil, der wirklich klasse war, selbst wenn man ueber Fahrphysik vieles weiss. Aufgeraeumt wurde mit vielen Fragen und "Meinungen", ueber die sich ganze Motorradfahrergenerationen die Koepfe heiss diskutiert haben, z.B. ob ein Motorrad beim Beschleunigen hinten aus- oder einfedert und die Konsequenzen daraus auf den Vorderrad- und Hinterradgrip etc.
Danach gab es eine ausfuehrliche Erklaerung ueber die prinzipiellen Techniken beim SM-Fahren, warum z.B. den kurveninneren Fuss anheben, warum die kurvenaeussere Fussraste belasten, Powerdrifts mit dem Hinterrad und 180-Grad-Drifts per Fussbremse bei gleichzeitigem Einsatz von Handbremse, Kupplung, Gas etc etc etc.
Anschliessend konnten wir das Gelernte peu-a-peu auf der Strecke ausprobieren, unter staendiger Ermahnung, auf jeden Fall vorsichtig zu sein und sich langsam ranzutasten.
Nicht ganz unberechtigt, gab es doch ein halbes Dutzend Stuerze, davon leider einer mit einem gebrochenen Fussknoechel.
Einer der Knackpunkte ist sicherlich, dass auf so einem engen Kurs wie einer Kartbahn kaum Zeit bleibt, sich auf das Anfahren einer Kurve geistig und motorisch vorzubereiten: Gas geben, anbremsen, Motorrad dabei leicht abwinkeln, dabei kurveninneren Fuss heben, kurvenaeusseren Fuss belasten, Bremse gleichzeitig loesen und schalten, dabei Gas geben, einlenken und dann mehr Gas bis es hinten ruscht, Motorrad "druecken", noch mehr Gas geben, wenn der Kurvenradius zu weit wird -- und das alles innerhalb von 5-6 Metern ;)

Noch schwieriger der Drift mit der Hinterradbremse, Kurve ganz eng anfahren, vorne abbremsen, gleichzeitig schalten, weich Kuppeln, Motorrad ganz zart per Gegenlenken in die Kurvenrichtung neigen, dabei Bremse vorne loesen, gleichzeit Gas, damit die Kette unter Spannung bleib und mit der Fussbremse den Hinterraddrift einleiten, Fuss heben, anderer Fuss belasten, Lenker rumreissen und Mopped vehement in die Kurve reinlenken und unter Vollgas rausdriften - so die Theorie. Nachdem ich die ersten Versuche erstmal in die falsche Richtung gedriftet bin, stimmte nach einigen Runden wenigstens in etwa die Richtung, aber statt die SM um 180 Grad zu drehen, blieb sie meist nach 20-30 Grad mitten in der Kurve stehen. Weil man natuerlich - Herz in Hose - mit viel mehr Schwung reinfahren muesste, um den Drift durchzuziehen.
Ende der Vorstellung war gegen 16 Uhr, die meisten waren auch am Limit von Konzentration und Kondition angelangt.

Danach liessen es die beiden Trainer fuer eine Stunde auf der Strecke richtig krachen, die wenigen, die zum Zuschauen dageblieben waren, bekamen eine famose Drift-Stoppie-Wheely-Show geboten (eine Zuschauerin: "Das Leben ist voll ungerecht - warum koennen die so fahren und ich nicht?!").

Was sich aus der Geschichte fuer den "normalen" Strassenverkehr mit "normalen" Strassenmotorraedern ergibt?
Zuerst dachte ich: wohl nichts.
Aber letztes Wochenende eine kurze Tour gemacht, und irgendwie fuehlte sich das Mopped unerwartet anders an.
Zum Beispiel funktioniert das Belasten der kurvenaeusseren (und fast vollstaendiges Entlasten der kurveninneren) Raste in der Tat auch mit nach "innen" versetztem Po bzw. Hanging-Off und gibt einem tatsaechlich ein Gefuehl starker Kontrolle ueber das Mopped, insbesondere, wenn das Hinterrad bei eiskalten und salzverkrusteten Strassen etwas rutscht.
Erstaunlicherweise hat das Training viel mehr gebracht, als ich vermutet haette und auch auf andere Weise als ein Sicherheitstraining.
Der Spassfaktor lag (zumindest bei mir) ein gutes Stueck unter dem eines "richtigen" Rennstreckenfahrens, aber angesichts des guten Erfolgs werd ich es sicherlich wiederholen.
Vielleicht kann sich ja doch einer der MBs dazu aufraffen, mit teilzunehmen :)

Vielleicht bis morgen Abend

Franky

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