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hier ein Bericht, was einem Praesidiumsmitglied unseres Laverda-Clubs in Frankreich passiert ist...

Das ist so abstrus, dass ich's Euch nicht vorenthalten moechte...



Am Sonntag, 1. April, sollte ich auf der Rennstrecke von Lezennes [Nordfrankreich/Lille] mit meiner 1200er [Laverda] fahren. Samstag Abend, nach einem stressigen Tag, nehme ich das Motorrad aus der Garage fuer eine Testfahrt, da es seit 6 Monaten nicht mehr bewegt wurde.
Es ist 20:30 und in den Wohnsiedlungen ist es trotz Samstag ruhig.
Ich fahre auf eine Kreuzung zu, die Ampel ist gruen und ausser einem alten [Peugeot] 405, der an der gruenen Ampel in Gegenrichtung haelt, um links abzubiegen, ist kein weiteres Fahrzeug in der Naehe.
Ich gehe davon aus, dass das Auto mit dem Abbiegen wartet, bis ich vorbei bin, aber als ich in der Mitte der Kreuzung bin, faehrt es los und mir in den Weg. Ich habe noch die Zeit, in meinen Helm zu schreien und bin schon im Freiflug.
Das Auto haelt ein Stueck weiter an, waehrend ich unter Schmerzen aufstehe.
Das Motorrad liegt auf der Seite und der Tankinhalt ergiesst sich auf die Strasse. Da ich sie nicht alleine aufheben kann, bietet mir ein Zeuge Hilfe an.

Es ist der Moment, ab dem sich alles zuspitzt.
Bis jetzt war es nur ein ungluecklicher, banaler Verkehrsunfall.
Die Fahrerin ist zuerst absolut einverstanden, den Unfallbericht auszufuellen. Das Motorrad auf dem Staender und die Schaeden begutachtet, drehe ich mich um und sehe ein Duzend Personen wuetend ankommen, die mich beschimpfen, mir die Schuld am Unfall geben, ich sei zu schnell gefahren, das Auto bereits angefahren, ich koenne mein Motorrad nicht beherrschen ... ich glaube zu traeumen!
Der Ehemann der Fahrerin und ihr Bruder bedrohen mich und weigern sich, den Unfallbericht wahrheitsgemaess auszufuellen...

"OK, dann hole ich die Polizei"
"Jaaa, ruf die Bullen, Schwanzlutscher! Die kommen eh nicht, Du bist hier im '6-2' [Departement]".
"OK, wir werden ja sehen, ich rufe sie jetzt".

Immer mehr Leute umringen mich. In der Zwischenzeit habe ich Elisabeth angerufen, die einen Freund abholt, um das fahruntuechtige Motorrad zu bergen. Inzwischen hat "mein Zeuge" Angst bekommen und ist verschwunden, ohne seine Adresse zu hinterlassen.
Eine dreiviertel Stunde spaeter kommt endlich die Polizei. Papiere, Fragen. Ich frage: "nehmt ihr keinen Bericht auf?" "Nein, das muessen Sie machen, da es sich um einen normalen Verkehrsunfall handelt. Da Sie sich nicht einigen wollen, kann jeder einen Bericht fuer sich machen."
Die Polizei faehrt wieder weg.

Meine Kumpels sind da, um das Motorrad aufzuladen, aber die Meute hindert uns daran. Flueche hageln auf uns nieder. Ich hab die Nase voll, aber ich halte mich zurueck. Es sind jetzt ungefaehr vierzig, ein Volksaufstand. Der Mann der Fahrerin packt meinen Helm und wirft ihn quer ueber die Kreuzung. Er droht, mich umzubringen, mein Motorrad und unser Haus anzuzuenden (er hat jetzt meine Adresse aus dem Unfallbericht).
Jemand ruft die Polizei, die kommt mit zwei Mannschaftswagen Verstaerkung.
Sie schirmen uns ab waehrend wir das Motorrad in den Transporter laden. "Fahrt jetzt besser nach Hause", sagen sie zu mir.
"Aber wir sind zu Fuss!" Ich hinke und mein Sohn Vincent, der sich am Unfallort absetzen hat lassen, geht z.Z. auf Kruecken.
"Wenn Ihr uns hier lasst, kann niemand fuer nichts garantieren!"
"Gut, dann steigt ein, wir nehmen Euch mit".

Nach 2 1/2 Stunden Alptraum waren wir zu Hause.

In der Zwischenzeit hat die Gegenseite mehrere falsche Zeugen aufgestellt, obwohl es gar keine ausser dem einen, der verschwunden ist, gab.
Die Versicherung verlangt einen polizeilichen Unfallbericht, die Polizei weigert
sich ihn zu schreiben, da er direkt vor Ort haette geschrieben werden muessen.
Die Klage wegen Beleidigung und Sachbeschaedigung (Helm) gegen den Ehemann wurde wg. Geringfuegigkeit abgewiesen.

kaum zu glauben!!