Das war eine sehr, sehr schöne Tour. Traumhafte Herbstlandschaften, herrliche Panoramablicke und ein goldener Herbsttag.
Bis zu dem Unfall.
[URL=http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trierland/aktuell/Heute-in-der-Zeitung-fuer-Trier-Land-Motorradfahrer-nach-Zusammenstoss-schwer-verletzt;art8128,2955935]http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trierland/aktuell/Heute-in-der-Zeitung-fuer-Trier-Land-Motorradfahrer-nach-Zusammenstoss-schwer-verletzt;art8128,2955935[/URL]
Und so kam es: keinheld und ich waren auf einer engeren Landstraße unterwegs und wurden beide von einem schnelleren Motorrad überholt. Ein kurzer Blick verriet mir, dass es irgendwas lautes und schnelles war. Der erste Gedanke war, eine Ducati vom Typ Schnell und Stark. Naja, jedenfalls zu schnell für keinheld und auch für mich. Also ziehen lassen.
Drei, vier oder fünf Minuten später, ich denk an nix Böses, kommt mir ein aufgeregter Autofahrer entgegen und winkt energisch vor einer nicht einsehbaren Kurve mit einem Warndreieck. Also Gas weg - Bremse rein - Kurve - und fast mitten rein in den Unfall. Alles geht gut und wir eilen zu dem verletzten Motorradfahrer und ich bekomme noch mit, wie ein junger Mann (der Unfallverursacher, wie sich später heraus stellt) die Polizei verständigt. Der Verletzte robbt inzwischen auf dem Grünstreifen umher und kann offensichtlich nicht mehr von alleine aufstehen. Ich frage kurz, was wir helfen können, und der Mopedfahrer möchte erst auf die Beine geholfen werden, was ich recht schnell hin bekomme, und dann noch seinen Tankrucksack. Er hat aber starke Schmerzen im linken Bein und kann nach wie vor nicht alleine stehen, also ab auf die Leitplanke - hinsetzen. Ich bitte keinheld, den Not-Aus zu suchen, was aber in dem Trümmerfeld nicht so recht gelingt. Schließlich findet er die Zündung und wir können das Moped wenigstens abschalten.
Jetzt erst mal die Unfallstelle absichern, was keinheld und mich zu Verkehrshilfspolizisten macht. Jeder steht an einer Ende der Kurve und wir versuchen unser Bestes, damit niemand mehr in die Unfallstelle reinrauscht und der Verkehr noch halbwegs passieren kann.
Dann kommt der Rettungshubschrauber, und zwar wenige Minuten vor der Polizei und dem Rettungswagen. Die Polizei sperrt schließlich die Strasse, aber da steht ja auch ein Hubschrauber drauf. Wir taugen nicht zum Zeugen, weil wir nichts vom Unfall gesehen haben und trollen uns zurück zu unseren Mopeds.
Ein weitere Motorradfahrer spricht mich an, ob er denn da durchfahren könne, sein Krad passe schließlich am Hubschrauber vorbei. Mir fällt in dem Moment nix besseres ein als "Frag doch mal die Polizei", und ich darf etwas ungläubig zusehen, wie dieser Mopedfahrer tatsächlich in die gesperrte Unfallstelle hinein fährt und einen Streit mit der Polizei vom Zaun bricht. Erst nach überdeutlicher und auch deutlich akustisch wahrnehmbarer Aufforderung durch einen Polizeibeamten schafft der Typ sein Motorrad dort weg und wendet und verschwindet.
Der Verletzte wird im RTW versorgt und abtransportiert und der Hubschrauber startet wieder. Wir fahren weiter, aber die Bilder im Kopf bleiben und verhindern ein weiteres Fahrfest. Ich breche dann eine Stunde früher als geplant ab, weil das einfach keinen Sinn mehr machte.
Und als Fazit: Kinder, fahrt vorsichtig! So nah muss ich persönlich keinem Rettungshubschrauber mehr sein!