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Donnerstag, 16. Februar 2012, 09:53

Nonverbale Kommunikation im Straßenverkehr Teil 2

Nonverbale Kommunikation im Straßenverkehr Teil 2

2. Der Warnblinker.

Der Warnblinker wird üblicherweise dazu eingesetzt, den nachfolgenden Verkehr auf verkehrssicherheitsrelevante Beeinträchtigungen hinzuweisen. Seine Bedeutung ist stark von der Situation abhängig, eine eindeutige Definition ergibt sich meist aus der Verkehrslage selbst und kann reichen von "Vorsicht, ich mache die Vollbremsung nicht zum Spaß sondern wegen des STAUS, der da vorne ist" über "Ja, ich habe den !"§$%!"§$% ADAC schon gerufen, mein nächstes Auto wird ein Toyota" bis hin zu "heute brauchte ich gerade keinen neuen Kofferraum, aber nächstes mal bremse ich, versprochen".
Beispiel 2:

"Nachts, ebenfalls 2-spurige Autobahn, kein Tempolimit, ich auf der linken Spur mit Licht und Nebelscheinwerfern um besser gesehen zu werden und den Leuten zu zeigen, dass sie es sich besser überlegen sollten kurz vor mir von der rechten auf die linke Spur zu wechseln. So fahr ich denn also wieder so..." (s.u.)

3. Die Nebelscheinwerfer.

Kommen wir nun zu einem heiklen Thema.

Nebelscheinwerfer wurden entworfen, um auch bei schlechten Sichtverhältnissen sicher zu fahren. Nebelscheinwerfer leuchten im Idealfall den Nahbereich vor der Motorhaube aus. Üblicherweise sind sie unter den Hauptscheinwerfern angebracht, um wenn möglich unter dem Nebel hinwegzuleuchten. Korrekt eingestellte Nebelscheinwerfer, die im richtigen Moment zum Einsatz kommen, sind blendfrei und effektiv.

Nichtsdestotrotz hat es sich eingebürgert, die Nebelscheinwerfer auch ohne Sichtbehinderung einzusetzen. Dies erfolgt meistens aus einem nur zu menschlichen Bedürfnis heraus: sich selbst der Umwelt mitzuteilen. Dabei sind folgende Bedeutungen üblich:

Nebelscheinwerfer mit Standlicht:
"Ich hätte gern ein tiefergelegtes Auto, kann mir aber keins leisten". (Alternativ auch: "Ich habe ein tiefergelegtes Auto, schleife aber bei jeder Bodenwelle auf der Fahrbahn... die Nebelscheinwerfer habe ich an, weil der Wagen damit noch tiefergelegt aussehen soll. Hoffentlich versinke ich gleich im Boden, Mann ist mir das peinlich.")
Nebelscheinwerfer mit Abblendlicht bei Tag:
"Ich kann mich nicht erinnern, hier irgendwas eingeschaltet zu haben."
Nebelscheinwerfer mit Fernlicht bei Tag:
"Was für einen Schein soll man zum Fahren brauchen?"
Nebelscheinwerfer mit Abblendlicht bei Nebel:
"Ja, ich weiß wofür Nebelscheinwerfer gut sind."
Nebelscheinwerfer mit Standlicht bei Nacht:
"Boh, ey, bin ich cool, ey, boah..." (Eine Steigerung ist durch den Einsatz farblich von der Norm abweichender Leuchtmittel möglich. Eine weitere Steigerung ergibt sich beim Rückgriff auf nicht zugelassene Beleuchtungseinrichtungen. Eine Entfernung aus dem Genpool erfolgt durch die Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer jedoch meistens nicht und muss ggf. manuell vorgenommen werden, um einer Ghettoisierung der Dummheit vorzubeugen.)
Nebelscheinwerfer mit Abblendlicht bei Nacht:
"StVO ist nur was für Anfänger! Ich bin der beste! Ja! Mach Dich da weg! Ich hab mehr Licht als Du, also hast Du gar kein Recht, hier irgendwas zu wollen, Penner! Ich kann schon ganz allein das Gaspedal treten! Ja! Ich bin der Held! Ja! [...]"
Nebelscheinwerfer mit Fernlicht bei Nacht:
"Wieso 'sinnlos'? Die Nebelscheinwerfer sind doch dafür da, dass man weiter gucken kann!"

"...meine 210 km/h und laufe langsam aber sicher auf nen BMW (niederländisches Kennzeichen) auf, der circa 180 fährt. Nachdem ich so eine halbe Minute hinter ihm hergefahren bin und er mehrere Möglichkeiten rechts einzuscheren (die Lücken waren groß genug) ignoriert hat und mich nicht vorbeigelassen hat, war es mir zu blöd und ich setzte zusätzlich den Blinker links."

4. Der Blinker.

Vom Gesetzgeber sind viele Gelegenheiten vorgesehen, den Blinker einzusetzen. Allen Gelegenheiten gemein ist, dass der Blinkereinsatz mit einer Richtungsänderung oder einem Spurwechsel verbunden ist. In diesen Fällen ist der Inhalt des nonverbalen Beleuchtungsmittelkommunikationseinsatzes klar: anderen Verkehrsteilnehmern wird mitgeteilt, dass eine bestimmte Änderung der Fahrtrichtung erfolgen wird.

Daneben gibt es jedoch noch andere Möglichkeiten, den Blinker für einen kleinen nonverbalen Schwatz anzuwenden.

Dauerblinken ohne Fahrtänderung:
"Ich kann mich nicht erinnern, hier irgendwas eingeschaltet zu haben." (vgl. 3.2.). Alternativ: "Hallo, Herr Mechaniker. Da blinkt immer so ein komisches Licht über dem Tacho, was könnte das sein?"
Links blinken auf der linken Spur (BAB) bei korrektem Sicherheitsabstand:
"Ich habe zwar die StVO nicht verstanden, möchte aber trotzdem überholen. Fahr mal rechts rüber, wenn's passt."
Links blinken auf der linken Spur (BAB) bei zu geringem Sicherheitsabstand:
"Woher soll ich wissen, was Nötigung ist? Bin ich Jesus oder was, hab ich ein Loch in der Hand? Mach Dich da weg, Pisser!" (vgl. 3.6.).
Links blinken auf der linken Spur (BAB) ohne Sicherheitsabstand:
"Was soll das heißen, der kann meinen Blinker eh nicht sehen? Ich fahr doch einen $MARKE."

"...Ausfahrt an der ich rausmusste. Dort holte mich der BMW dann wieder ein und kurz bevor er mich überholte (er auf der rechten Spur und ich auf den Verzögerungsstreifen) betätigte er ein paar mal die Lichthupe. Was will mir das sagen? Meinte er "Gute Fahrt noch" oder "du Idiot, das überholen hat dir ja quasi nix gebracht"?

Nachtrag zum Thema Lichthupe.

6. Mehrfaches kurzes Aufblenden der Lichthupe nach sinnlosem Überholmanöver:
"Ich könnte auswandern und eine andere Staatsangehörigkeit annehmen. Dann wäre ich kein Niederländer mehr. Ich könnte auch meinen Führerschein machen und wüsste dann, was die StVO ist. Ich könnte sogar beim nächsten Tanken daran denken, wie viel man spart, wenn man auf sinnlose Überholmanöver verzichtet. Aber Du wirst immer ein Idiot bleiben, und daran wird sich niemals was ändern."

Ich hoffe, unser kurzes Seminar hat Ihnen Spaß gemacht. Probieren Sie jetzt gern in der Praxis alle oben angeführten Techniken aus. Sie werden sehen: bei korrektem Einsatz der nonverbalen Kommunikation werden Sie gelassen und sicher ans Ziel kommen, immer in dem Bewusstsein, einen kleinen aber wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit geleistet zu haben.

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