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Da fahr ich doch gestern beschwingt von meiner heimatlichen Garage los und will die inzwischen so seltenen und kostbaren Sonnenstrahlen nutzen. Zweimal abgebogen und hundert Meter später gehts in die Güterstrasse hinein. Es wird enger und unübersichtlicher, was mir aber nichts ausmachen kann, denn ich fahre da gefühlte Tausend Mal im Jahr durch. Alles kein Problem. Kennt man ja in Trier so.

In die Güterstrasse mündet nochmal hundert Meter weiter die Bergstrasse ein. Es ist ganz klar meine Vorfahrt und die wartenden Autofahrer aus der Bergstrasse haben extra einen Spiegel verbaut bekommen, so dass sie die Fahrzeuge in der Güterstrasse auch sehen können. Ansonsten gibt es nämlich keine nennenswerte Sicht für beide Parteien.

Einem polnischen Vectra-Fahrer ist das Prinzip des Verkehrsspiegels zur Beobachtung einer Gefahrenstelle völlig fremd. Er fährt einfach mal los, sieht mich ihm entgegen kommen und erschrickt sich derart, dass er den Motor abwürgt. Und steht nun genau in meiner Fluchtbahn mit seinem Vectra. Und so einen Vectra hatte ich gar nicht so groß in Erinnerung. Aber wenn er quer zur eigenen Fahrbahn steht, sieht er schon ziemlich lang aus, muss ich sagen.

Naja, 15 Meter oder so, 50 oder eher 60 Km/h auf dem Tacho, kalte Reifen und kalte Bremsen. Blöder gehts kaum. Also beide Bremsen voll zu, denn ein Vorbei gibt es nicht. Das ABS regelt sofort und die Maschine bleibt beherrschbar, bis sie wenige Zentimeter vor die Fahrertür des polnischen Kraftfahrers zum Stehen kommt.

Ich blicke in schreckgeweitete Augen. Die drauf folgende Völkerverständigung fiel etwas unfreundlicher aus. Ich denke, er hat es verstanden. Ich hab ihn mal als dupa tituliert. Das hat er dann verstanden.

Soll mir nochmal jemand sagen, gute Motorradfahrer bräuchten kein ABS. Ich bin froh über diesen Rettungsschirm und hoffe mal, ich brauch ihn so schnell nicht wieder....

Yep, gut das nichts passiert ist!

Dem Autofahrer gehört