Hier Teil 2
bitte erst Teil 1 lesen, falls nicht bereits geschehen
Nach ca 35 Km über die Landstrasse ist Annecy erreicht,ich würde es mal als das Bernkastel von Savoyen bezeichnen ,
nur etwa 1000 mal so viele Autos die alle gleichzeitig versuchen in die schöne Altstadt und an die überlaufene aber sehr schöne
Uferpromenade zu gelangen. Ich parke in der Nähe der Altstadt auf einem eigentlich schon belegten für Motorräder ausgewiesenen Parkplatz
und gehe zu Fuss zur Uferpromenade mit den grossen Ausflugsschiffen, hunderten Tretbooten, Segelbooten und Milliunen Leit wie der Trierer sagt.
Es herscht reger Betrieb und doch ist die Athmosphäre angenehm und entspannt. Das blaue wasser des Lac d`Annecy, die hohen Berge im Hintergrund
und der unbeschreiblich blaue Himmel sind die Belohnung für die stressige Zufahrt in die Stadt.
Anschliessend marschiere ich zurück zu meiner Pan, abends stellt sich heraus das ich mir in den nagelneuen Motorradstiefeln auf den gefühlten 2 Km
eine Blase gelaufen habe, ein Beweis wie gesundheitsgefährdend das zu Fuß gehen für Motorradfahrer sein kann.
Zurück zum campingplatz geht es über die Autobahn in Richtung Chambery und bei La Motte-Servolex durch den Tunnelde´l Epine und schon bin ich wieder
am schönen Lac d`Aiguebelette.
Am Mittwoch war dann Badetag und faulenzen angesagt, anschliessend noch eine kleine Tour über Landstrassen (eher Wirtschaftswege) in die nahegelegenen
Berge bis ich dann irgendwann erleichtert in Chambery ankam. Diesen fahrerisch eher abenteuerlichen Teil der Reise möchte ich nicht näher beschreiben,
hier liegen nicht gerade die Stärken der Pan. Für jede Reiseenduro wäre der Abschnitt sicher ein Genuss gewesen, aber die Bezeichnung Sport-Tourer steht
in diesem Fall eben nicht für Bergsport.
Am Donnerstag bin ich um 6,30 Uhr aufgestanden, geduscht, gefrühstückt und gepackt und schon um 11,30 war ich (Ruck-Zuck) fertig zum abreisen.
Wenn ihr euch mal das Foto mit dem ganzen Gerümpel anschaut werdet ihr verstehen warum das nicht noch schneller ging. Ich verstand in diesem
Moment(für einen kurzen Augenblick) warum so viele Biker im Hotel übernachten.
Es ging wieder auf die Autobahn bis nach Genf, dort wollte ich die Stadt besichtigen. Da Richtung Stadt ein zäher Stau war, entschloss ich mich
auf der Uferstrasse bis nach Lausanne zu fahren.Es kam eine Kilometerlange Strecke auf der man den See überhaupt nicht sehen konnte, weil eine Villa
neben der anderen stand und die Sicht verdeckte. Weiter entfernt von Genf war auch wieder mehr Natur und nicht alles verbaut, dort fuhr ich dann auch
mal bis ans ufer. Durch lausanne ging es weiter auf der landstrasse und dann am Neuenburger See entlang. Auch hier gibt es grössere uferstrecken
die zugebaut sind, man findet jedoch immer wieder Möglichkeiten zum See zu gelangen. Auch hier gibt es weinbau und in Nördlicher richtung sieht man
die Berge des Schweizer Jura. Weiter gehts am bieler see entlang und dann über die Autobahn Richtung Basel.
Bei Basel wegen zähfliessendem verkehr von der autobahn runter und über landstrasse nach Lörrach.
Nun bin ich wieder im schönen Markgräfler Land und fahre gemütlich über die landstrasse in richtung Freiburg. In Grunderen ca 25 Km südlich von Freiburg
übernachte ich in einer Privatpension. Ich gehe in ein nahegelegenes Ausflugslokal am Ortsrand essen und bin auch hier wieder überrascht wegen der Qualität
des Essens trotz ordentlicher Portion für Erwachsene. Ich habe einen Tisch im Freien und kann von dort bei angenehmen Temperaturen in der Dämmerung
die Höhenzüge des Schwarzwaldes sehen, einfach schön. Am nächsten Morgen gibt es Frühstück mit Wurst, schinken, Käse, Frühstücksei,frische Brötchen,
hausgemachtes Brot und Rosinenbrot, sowie 5 sorten von der Zimmerwirtin selbstgemachte Marmelade. Das Zimmer war ein Doppelzimmer mit Du/WC welches ich
als Einzelzimmer belegte. Der Preis für Zimmer und Frühstück incl. Unterstellplatz fürs Motorrad : 30 Euro.
Am nächsten Morgen fuhr ich weiter über die Landstrasse, diesmal auf der Südseite des Kaiserstuhls entlang nach Breisach, kurzer Stadtbummel, dann nach
Colmar( man sagt es sei die trockenste Stadt Frankreichs),kurzer Bummel durch einen Teil der Altstadt. In nördlicher richtung fahre ich durch den Kreisverkehr
im Industriegebiet und es trifft mich fast der Schlag: die Colmarer Freiheitsstatue ist weg.Ich denke naja, die luxemburger haben ja auch ihre gelle Fra auf
irgendeiner Weltausstellung präsentiert, vieleicht machen die Franzosen das ja auch, oder die Japaner haben das Teil gekauft und es steht jetzt in Tokio.
500 Meter weiter hat sich schon alles geklärt: es war der falsche Kreisverkehr, hier steht sie nun unversehrt wie immer. Beruhigt und zufrieden fahre ich
weiter nach Riquewihr, dem wahrscheinlich schönsten touristischen Ort im Elsass mit vielen alten Gebäuden.
Von da geht es über die landstrasse Richtung Strassburg durch unzählige Orte deren namen alle auf ....heim enden.Bei Strassburg fuhr ich auf die Autobahn,
durchquerte Saarbrücken und fuhr von der Abfahrt Mehring über Büdlicherbrück bis nach Wintrich in unser Basislager zum Aklimatisieren.
Als ich über die Zummethöhe ins Moseltal fahre denke ich: das ist der spektakulärste Ausblick seit dem Lac d`Annecy.
Für Lob und Kritik zu meinem allerersten Reisebericht bin ich dankbar, natürlich mehr für lob.... Als Reisetourer-Einsteiger nehme ich auch gerne Tipps
und Anregungen an. Insbesondere interessiert mich natürlich was ihr für ein Zelt benutzt, wo verstaut ihr euer Feldbett und die Stühle, nehmt ihr
auch eine Kühlbox oder einen Gaskocher mit?