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Sonntag, 13. November 2005, 20:06

Winterreifen bei 7° ?!?

Es heißt, dass man ab 7 Grad Außentemperatur auf Winterreifen umrüsten soll. Das weiß mittlerweile jeder. Manch einer wartet damit bis die ersten Schneeflocken fallen weil er weiß, dass sich Winterreifen schneller abnutzen. Jetzt habe ich einen Beitrag im VX-Forum gefunden von jemanden, der von einem anderen den Artikel einkopiert hat und nun kopiere ich diesen ebenfalls hier rein. Ist auf alle Fälle sehr interessant.

Zitat

Die 7-Grad Lüge der Reifenindustrie

Das Forum zum Renault Espace
Geschrieben von andreas garmisch am 05. November 2005 10:58:27:

hallo leute

ich selbst wohne ja im schneereichen süden und habe absolut kein verständnis wenn leute im winter bzw. bei schnee mit sommerreifen fahren und so unfälle verursachen oder einfach nur stauungen weil sie nicht weiterkommen...

dennoch hab ich den artikel hier reinkopiert - der vollständigkeit halber...

und da ich die reifen an unseren autos selbst wechsel warte ich immer bis "kurz vor den schnee"

Eiskalter Schwindel

Von Christian Wüst

Winterreifen, behaupten die Hersteller, haften nicht nur bei Schnee und Eis besser, sondern generell unterhalb von sieben Grad. Peinlich nur: Das stimmt nicht.

Damit jedoch ist noch nicht alles geklärt - jedenfalls nicht für den Industriezweig der Reifenproduktion und einen dienstbaren Polit-Verband.

"Der Winter beginnt bereits ab 7 Grad", verkündet derzeit der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR) in einem kalendarisch unpräzisen Appell, der sich "Initiative PRO Winterreifen" nennt und scharf an der Haftgrenze zwischen propagiertem Gemeinnutzen und handfesten Firmeninteressen einherschlittert. Als "Partner" der Aktion sind unter anderen die Reifenproduzenten Continental, Dunlop, Michelin und Pirelli ausgewiesen.

Ihre Kernbotschaft ist seit Jahren aus der Werbung bekannt: Winterreifen haben eine weichere Materialmischung, die bei Kälte elastischer bleibt als die der Sommerpneus. Deshalb sollen sie nicht nur auf Schnee und Eis besser haften und kürzere Bremswege garantieren, sondern generell auch auf kaltem Asphalt. Die "Schallgrenze" für den gummihärtenden Effekt ziehen DVR und Partner bei ebenjenen sieben Grad über null.

Adressaten der Aktion sind umrüstungswillige Autofahrer, die etwa behaupten, bei Schnee und Eis ohnehin nicht zu fahren. Bundesweit sind die Hälfte aller Autos auch im Winter mit Sommerreifen unterwegs. Über 20 Millionen Reifensätze mehr ließen sich also absetzen - ein Milliardengeschäft im Dienst der Sicherheit?

Theoretisch stimmt die Thermo-These auch - nur die Sieben-Grad-Grenze ist falsch. So früh härtet auch der Sommergummi nicht drastisch aus. "Der Sommerreifen hat entscheidende Vorteile auf trockener und nasser Straße, auch bei niedrigen Temperaturen", sagt Ruprecht Müller, Reifenexperte des ADAC. Die sieben Grad seien "völlig willkürlich" gewählt und durch keinen Testwert belegt.

Im Gegenteil: Beim jährlichen Winterreifentest lässt das Fachblatt "Auto Bild" immer einen Referenz-Sommerreifen mitfahren. Die Ergebnisse sind eindeutig: Auf Schnee rutscht das Sommerprofil fast doppelt so weit. Bei Vollbremsungen auf nasser und trockener Fahrbahn dagegen bremst es deutlich besser als die besten Winterreifen - auch bei Fahrbahntemperaturen von sieben Grad und weniger.

Die Lauffläche von Winterreifen ist von feinen Einschnitten, sogenannten Lamellen, durchzogen. Das hilft dem Reifen, sich mit glatten Schnee- und Eisoberflächen zu verzahnen - erhöht aber den Verbrauch und verschlechtert die Haftung auf Asphalt. Diesen Nachteil kann die auf Kälte optimierte Gummimischung nicht ausgleichen - jedenfalls nicht schon bei sieben Grad. Bei welcher Temperatur sich das Blatt letztlich zugunsten des Winterreifens wendet, ist nicht bekannt.

Als einziger Hersteller präsentiert Michelin gründlich dokumentierte Ergebnisse von Tests bei Nässe, die auf den ersten Blick die Sieben-Grad-These stützen. Bei Vollbremsungen von 80 auf 10 km/h und Temperaturen zwischen vier und acht Grad waren die Bremswege der Winterreifen gut fünf Meter kürzer.

Allerdings zeigten deren absolute Länge (bis zu 40,2 Meter), dass hier auf extrem glattem Asphalt getestet wurde, der bei Nässe fast so rutschig werden kann wie Schnee. Winterreifen haben unter solchen Ausnahmebedingungen Vorteile wegen der Lamellen im Profil, nicht aber wegen der Gummimischung, und wären dem Sommerreifen auch bei höheren Temperaturen überlegen.


DER SPIEGELKalt erwischt: Bremswege bei einer Vollbremsung aus 100 km/h
Testwerte bei Kälte und Trockenheit gibt kein Reifenhersteller bekannt. Solche Versuche würden zwar gemacht, sagt Holger Rehberg, Leiter des technischen Trainings bei Goodyear, eine Veröffentlichung der Ergebnisse halte er aber "nicht für sinnvoll". Die Sieben-Grad-Richtlinie, räumt er ein, sei "physikalisch nicht richtig, aber als Leitfaden doch ganz gut".

Eiskalter Schwindel also für den vermeintlich guten Zweck, die Autofahrer zum Umrüsten zu bewegen. Doch bringt das wirklich mehr Sicherheit? Wer im Winter sein Auto bei Schnee und Eis stehen lässt, der bremst in vielen anderen Situationen mit Sommerreifen besser.

So wird es auch nicht, wie häufig verbreitet, zu einer generellen Winterreifenpflicht kommen. Tatsächlich plant das Bundesverkehrsministerium eine Änderung der Straßenverkehrsordnung, die Winterreifen bei Schnee und Eis vorschreibt - aber eben nicht schon bei Kälte.

Die Sieben-Grad-Lüge erweist sich indes als immun gegen Aufklärung. "Ich kämpfe wie ein Ritter gegen diesen Unfug", sagt ADAC-Reifenexperte Müller, "und habe darauf gedrungen, die sieben Grad bei ADAC-Veröffentlichungen nicht mehr zu verwenden."

Mit wenig Erfolg: Der Reifenhersteller Pirelli bietet mit seiner "Winterwette" die bizarrste Verkaufsaktion zum Sieben-Grad-Thema an: Käufer von Winterreifen erhalten die Hälfte des Preises zurück, wenn die Durchschnittstemperatur nicht an mindestens 77 Tagen zwischen dem 15. November und 28. Februar unter sieben Grad liegt.

"Vorteils-Partner" der Aktion ist der ADAC. Clubmitglieder bekommen sogar 75 Prozent zurückerstattet.

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Mittwoch, 16. November 2005, 10:27

Also ich für meinen Teil habe von dieser 7°-Grenze noch nie was gehört. Ich habe allerdings auch noch nie einen Reifentestbericht gelesen, und ich bin auch nicht Mitglied im ADAC.
Irgendwann im Herbst, wenn es meines Erachtens kalt genug ist, dass mit Schnee zu rechnen ist, wechsle ich auf Winterreifen. Meine Winterreifen halten sowieso immer 6 Jahre, dann werden sie wegen Altersschwäche ausgetauscht. Oder ist etwa auch diese 6-Jahre-Grenze eine Erfindung der Reifenindustrie?

Gruß, Mario

joescho

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3

Sonntag, 19. März 2006, 23:04

Jedes Jahr dasselbe leidige Thema ..

Winterreifen ja oder nein ?? Wann wechseln ? bei sieben Grad ?? Oder bei 8 ??

Also , ich meine ...

Reifen brauch mein auto so oder so .

Also rüste ich , sobald es kalt, wird um . Fertig .

Ob es dann nun 8 oder 9 ° draußen sind , wenn stört es ??

Außerdem hinken diese Vergleichteste gewaltig ! Wenn ich einen schlechten Winterreifen mit einem guten Sommerreifen vergleiche kommen ganz schöne Abweichungen raus ..

Traue keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast :]

Also , laßt es euch sagen , wechselt die Gummis . Zu eurer Sicherheit .

Oder wollt ihr vielleicht hektisch das Auto aufbocken , wenn es dann doch mal schneit ?

6 Jahre ist auch alt genug für nen Winterreifen , dann sind die Weichmacher raus .


Ich bin Kfz Meister und arbeite schon Jahrelang im Bereich Kfz Meßtechnik . Unter anderem auch Reifenerprobung .
So long ..

Jörg

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